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Karate-Dô

Karate-Dô bedeutet soviel wie "Weg der leeren Hand".

Das "leer" hierbei steht einmal für die sprichwörtliche "leere" Hand des Anwenders, da Karate ohne Waffen ausgeübt wird, zum anderen steht das "leer" im übertragenen Sinne für einen Geisteszustand (leer = frei von Vorurteilen, Ängsten, usw.)

Dadurch wird zusätzlich der Charakterbildungsanspruch des Karate verdeutlicht, der sich auch im Dô, dem Weg wiederfindet. Der Weg beschreibt das Ziel des lebenslangen Streben nach Perfektion.

 

Der Schwerpunkt des Karate liegt in Fauststößen und Fußtritten. Je nach Stilrichtung werden dazu noch in unterschiedlichem Maße Würfe und Bodenkampf unterrichtet.

Eine Besonderheit liegt in der "ikken hissatsu"-Zielsetzung des Karate (dt.: mit einem Schlag töten), was bedeutet, dass der Gegner möglichst mit dem ersten Schlag bezwungen sein sollte. Jeder Kampfsportler oder Boxsportfan weiß, wie schwer es ist einen Knockout zu erzielen.

Bedeutet das, dass Karate unrealistisch ist?

Nein, denn unserer Meinung nach ist damit nicht gemeint, dass man seinen Gegner mit einem Schlag töten oder ausknocken muss. So kann es in einer Notwehrsituation schon ausreichen, den Gegner zu überraschen oder zu desorientieren, um sich genügend Zeit zur Flucht zu verschaffen.

 

 

Ein weitere Besonderheit des traditionellen Karate sind die drei Säulen: Kihon, Kata und Kumite.

 

Kihon

Kihon (dt.: Grundlage, Quelle oder Ursprung) wird oft als "Grundschule" des Karate bezeichnet.

Kihon dient dazu, einzelne Techniken und deren Prinzipien isoliert zu üben.

Durch häufiges trainieren der immer selben Grundtechniken sollen diese im Unterbewusstsein verankert werden, um sie in Stress- oder Notsituationen reflexartig ausführen zu können.

Unter Kihon fällt ebenfalls das Trainieren an Schlagpolstern oder dem Sandsack.

Kata

Kata (dt.: Form, Symbol) dient dazu, Bewegungsprinzipien zu vermitteln. Katas bestehen aus einzelnen Techniken, die in einer festgelegten Reihenfolge ausgeführt werden.

Katas sind die Bibliothek des Karate. In ihnen finden sich Lösungsmöglichkeiten für bestimmte Bedrohungssituationen.

Katas können in drei verschiedenen Arten und Weisen ausgeführt werden:

  • Kata
Das Laufen der Kata ohne Partner. Ziel hierbei ist die Verbesserung der Technik und der exakten Ausführung der Bewegungen der Kata.
  • Kata-Bunkai
Die Analyse der Wirkprinzipien der Kata mit einem Partner, wobei die Angriffe des Partners festgelegt sind.
  • Kata-Oyo
Die Anwendung der Wirkprinzipien der Kata im freien Kampf.
Kumite

Kumite (dt.: verbundene Hände) umfasst eigentlich alles, was mit einem Partner gemeinsam geübt wird.

Im Karate beginnt man in der Regel mit abgesprochenen Partnerübungen und wird schrittweise an den "freien" Kampf herangeführt.

Die einzelnen Schritte sind:

  • Gohon-Kumite
Angriff und Abwehr sind vorgegeben und erfolgen in einer Reihe.
  • Kihon-Ippon-Kumite
Angriff und Abwehr sind vorgegeben, wobei der Verteidiger das Konzept der Winkelarbeit lernen soll.
  • Jiyu-Ippon-Kumite
Angriff ist vorgegeben, Winkelarbeit, Abwehr und Konter des Verteidigers sind frei.
  • Jiyu-Kumite
Freier Kampf.
  • Kumite-Shiai
Wettkampf mit Kampfrichtern.

 

Wozu Karate?

Es gibt eine Vielzahl an Gründen um mit Karate zu beginnen.

Diese Gründe hängen natürlich von jedem einzelnen ab, und sind je nach Alter, Vorwissen, Vorgeschichte, Motivation, oder ähnlichem verschieden.

Gründe für den Einstieg ins Karate gibt es genug:

  • Aufbau der Verteidigungsfähigkeit
  • Stärkung des Selbstbewusstseins
  • Schulung der geistigen und körperlichen Koordinationsfähigkeit
  • Aufbau, bzw. Erhalt von Kondition
  • Förderung, bzw. Erhalt der geistigen und körperlichen Beweglichkeit